Prolog:Seven Hills

 

 

1. Zeitalter:

 -   
  2. Zeitalter: Die Feenkönigin   ·    Im Reich des Todes   ·    Die Rückkehr des Kriegsherren   ·   Pfad der Tränen   ·   Das Rheingold   ·    Raue Winde

 

 

3. Zeitalter: Lerchenkrieg   ·   Die Hexe  

Das Rheingold

 

Rheingold (Ausschnitt), Hermann Hendrich (1854-1931)

 

Tief unten auf dem Grund des Rheins schimmern und funkeln zahlreiche Schätze aus längst vergangenen Zeiten.
    Der älteste und begehrteste Schatz unter ihnen ist das legendäre Rheingold, welches vor tausenden von Jahren, im Zeitalter der Drachen, aus den Vulkanen dort hin geflossen war. Es heißt, dieses Gold habe magische Kräfte und verleihe seinem Besitzer unendliche Macht. Das stimmt auch, denn es besitzt noch die uralte Magie der einstigen Drachen, die es mit ihrem Feuer aus dem Gestein heraus geschmolzen hatten.

 

Aber es liegen in dem Flussbett noch weitere Schätze. Östlich des Rheins lebten nämlich einst, in den Wäldern verteilt, viele kleine Menschengruppen in Stämmen zusammen. Diese hatten eine einfache, naturnahe Lebenweise, jedoch lockte sie auch der Reichtum des Volkes westlich des Rheins. Die »Römer«, wie jene sich selbst nannten, wohnten in großen, stattlichen Steinhäusern, die mit allerlei Kostbarkeiten aus Silber und Gold bestückt waren.
     Deshalb kam es damals regelmäßig zu Überfällen: Die »Germanen«, wie die Römer die östlichen Stämme nannten, überquerten mit Booten den Rhein, mordeten, plünderten und kehrten dann mit reicher Beute zum Grenzfluss zurück, um wieder in ihre bewaldete Heimat zu gelangen. Doch die Römer entdeckten oft mit ihren Patrouille-Schiffen die Germanen bei der Überfahrt und griffen sie an. Bei dem Versuch die Beute zurück zu erlangen fiel ein Teil des Diebesgutes in den Rhein.

 

Rheinlandschaft beim Isteinerklotz (Ausschnitt, gespiegelt), Peter Birmann (1758-1844)

 

Tief auf dem Grund dieses mächtigen Flusses liegt aber auch der sagenumwobene »Nibelungenhort«. Die Menschen nannten diesen Schatz so, weil sie glaubten, dass der Drache Fafnir ihn von den »Nibelungen«, einem alten Adelsgeschlecht, gestohlen habe. Dies stimmt aber nicht! Dennoch hat sich dieser Name bis heute erhalten.
     Diesen Schatz wollte ein mutiger Prinz aus dem Norden nun an sich reißen. Mit einer List gelang es ihm Fafnir zu töten und den Drachenhort zu stehlen. Siegfried ging mit dem Schatz weiter in den Süden und heiratete dort Prinzessin Kriemhild aus dem Haus der Burgunder. Doch da Siegfried und die Burgunder nicht in der Lage waren, den Schatz untereinander aufzuteilen, gingen sie mordend aufeinander los. Verzweifelt versenkte Hagen, der Vernünftigste von ihnen, den Schatz schließlich an einer unbekannten Stelle in den Rhein, um die Zwietracht zu beenden.
    Und so lagen nun alle diese Schätze dort unten und lockten Schatzsucher magisch an.

 

Doch im Rhein lebten seit jeher die Nixen, die die Menschen wegen ihrer unersättlichen Gier nach Reichtum und Macht hassten. Dass der Drache Fafnir, der Beschützer der Seven Hills, durch Menschenhand getötet worden war, konnten sie weder vergessen, noch verzeihen. Immer wenn ein goldgieriger Schatzsucher sich dem Fluss näherte, betörten sie ihn daher mit ihrer Anmut und magischem Gesang:

 

 

»Siehst du das Gold?
Es schimmert hell!
Der Vater Rhein enthüllt es,
drum hol’ es schnell!
Folg’ deinem Drang,
folg’ dem Gesang
in die Tiefe hinab.
Wer Reichtum begehrt
ist selbst nichts wert.
Komm zu uns und stirb!
Tauch in das Wasser ein,
such’ das Gold im Rhein
und nenn’ es dein,
allein.«

 

Und da niemand dem Gesang der Nixen widerstehen konnte, fanden die gierigsten der Menschen dort ihr grausames Ende: Betört wurden sie in die Tiefe gerissen und lagen fortan tot auf dem Grunde des Flusses, inmitten von dem Gold und Silber, das sie so sehr begehrt hatten.

 

Der Kuss der Sirene (Ausschnitt), Gustav Wertheimer (1847-1902)

 

 

 

 


 

Anmerkung:

Ähnlich eines historischen Romans erhebt diese historische Kurzgeschichte keinen zwangsläufigen Anspruch auf wissenschaftliche Richtigkeit. Auch wenn sie in keinem Widerspruch zu den historischen Tatsachen steht, so ist dennoch Vieles frei erfunden.

 


 

 

 

 

Gehe zur der Seite von dem Legends of Seven Hills - Projekt

© 2020 | Legends of Seven Hills GbR & DRAGONTOR Records | Alle Rechte vorbehalten
Booking & Management: contact@sevenhills.com